Hallo,
Punkt 1: Anhänge werden außerhalb des TB-Profils gespeichert, wenn du sie öffnest. Im Anhang selbst sind weder Programme noch Datendateien (Word & Co.) in einer lesbaren oder ausführbaren Form vorhanden, das hat was mit Neukodierung für den Versand zu tun. Noch leicht verständlich ist, dass es ja diverse Codes gibt, die einen Computer dazu bewegen, Aktionen auszuführen - und wenn man sowas per Mail versendet, wird es anders kodiert, eben damit weder Mailclient noch Mailserver noch irgendein Server, Router oder Switch auf dem ggf. langen Übertragungsweg die Datenpakete ausführt, sondern einfach nur überträgt. Tiefer will und kann ich hier nicht ausführen, weil's den Rahmen sprengen würde. Um also einen Anhang zu öffnen (egal ob Word-Dokument oder Programm), wird der erst wieder in ein "normales Format" zurück umkodiert und dafür eben auch in einem temporären Verzeichnis gespeichert (unter Windows meistens das in %TEMP% festgelegte Verzeichnis) - und dort kriegt es der speicherresidente Virenscanner mit, da er ja die Lese- und/oder Schreibvorgänge der Festplatte überwacht.
Punkt 2: Diese Zertifikate haben nichts damit zu tun, ob oder ob nicht Schadsoftware in einer Mail mitkommt. Sie dienen nur der Absicherungen der Kommunikation zwischen Mailserver und Mailclient (u.a. Stichwort Transportverschlüsselung). Der Mailclient stellt darüber u.a. fest, dass der Server wirklich der Richtige ist. Dazu dienen sehr verschiedene Mechanismen, die aufzudröseln hier ebenfalls den Rahmen sprengen würde. Ganz kurze Version: Serverbetreiber lässt sich ein Zertifikat von einem vertrauenswürdigen Anbieter ausstellen für seinen Server. Mailclient vertraut seinerseits dem Aussteller des Zertifikats, prüft also dieses Zertifikat anhand verschiedener Kriterien und kommt zum Schluss, dass der Mailserver tatsächlich der ist, als der er sich ausgibt. Fertig.
Virenscanner bringt eigenes Zertifikat, Mailclient merkt natürlich, dass das nicht zum Server passt -> Warnung.
Hinter beiden Punkten steckt natürlich noch einiges mehr, vielleicht kein Buch, aber durchaus schon eine mittlere Broschüre mit jeder Menge technischer Grundlagen und Zusammenhänge. Mit Thunderbird hat das eher wenig zu tun, er kommt hier lediglich als der Mailclient unserer Wahl ins Spiel. Prinzipell betrifft das auch nahezu alle anderen Mailclients auf verschiedensten Plattformen - nur manche prüfen vielleicht nicht so genau (wirken dann so, als gäbe es bei ihnen weniger Probleme) oder an Outlook trauen sich manche Virenscanner nicht so ran, "Marktführer" will keiner verprellen. Nunja, selbst das wäre wieder ein Thema, was eine eigene ausführliche Diskussion veranlassen könnte ![]()
Wie beim Arzt gilt natürlich auch hier: hol dir eine zweite Meinung ein. Und dann überleg dir, ob du die Sicherheit für ein Marketingversprechen reduzieren willst ![]()
Schönen Abend noch
Drachen