Lieber Peter Lehmann!
Danke auch an alle anderen.
Entschuldigt, weil ich mich erst jetzt zurückmelde, aber ich musste mich erst durch die Eingeweide von Windows 8 kämpfen. Aber hier ein Resümee zum Abschluss.
Zunächst einmal, es hängt NICHT mir der Indizierung zusammen.
Ich kann meine Ausführungen nicht im Detail beweisen, ich versuche sie zu erklären, aber sie basieren auf Vermutungen, Tests und Beobachtungen, sind also quasi Theorie. Das Überschreiben der gesonderten EML-Dateien hänge jedoch irgendwie mit einer neuen Feature von Windows 8 und Windows Live Mail zusammen. Ich kann keine generelle Lösung anbieten, habe aber eine für mich gefunden.
Ursache scheint die neue Erweiterung, die Synchronisation. Hierbei werden alle Mail, Kalender, Kontakte, Nachrichten und auch bestimmte Fotosammlungen intern und extern abgeglichen (etwa mit Facebook, Hotmail, Messenger usw. und z. B. auch mit andern Geräten wie ein iPhone).
Offenbar fallen auch isolierte EML-Dateien der Heimsuchung heim. Normalerweise liegen selten EML-Dateien gesondert vom Mail-Programm (PST, DBX usw.) in einfachen Dateiordner. Meine Theorie lautet nun: Offenbar werden aber auch solche gesucht und »synchronisiert«. Hierbei blieben alle anderen Dateien unberührt, wie DOC, TXT usw. …
Rätselhaft ist mir, woher das System die Updates für die externen Festplatten hergenommen hat und womit jene synchronisiert wurden. Aber irgendwie hat das System »überrissen«, dass die Dateien auf meiner Festplatte mit jenen auf meinen externen Festplatte ident sind und hat sie nachgezogen. Irgendwo könnte auch eine Schattenkopie existieren, denn ich konnte soviel hin- und herkopieren, irgendwann hatten die jeweiligen EML-Dateien das gleiche Datum, jenes nach der Installation. Nur jene Dateien, die ich hintan frisch erzeugte, dort blieb das Datum unberührt.
USB-Stick beachtete das System offenbar bei dieser Aktion nicht, obwohl auch jene über USB angesteckt werden.
Auf die Ursache wurde ich erst aufmerksam, weil auf einmal im Live-Menü das Adressbuch (Kontakte) – und auch später bei der nachträglichen Kontrolle des Windows-Adressbuches – einige Namen doppelt auftauchten (durch eine Klammer und Nummer ergänzt). Als ich daraufhin in der Kacheloberfläche die Kachel »Kontakte« öffnete, die am ersten Tag noch leer war, war sie mit einem identen Adressen-Pool gefüllt.
Wohlgemerkt, ich war/bin erst beim Einrichten meines Systems, dem Installieren von Office und dergleichen.
Das zweite Phänomen war, dass sich Windows Live Mail in periodischen Abständen (10 bis 15 Minuten) automatisch startete, obwohl ich keine Mails erhielt. Kaum hatte ich es zugemacht, schon tauchte es auf der Oberfläche von selber wieder auf. Als ich die Verbindung zum Internet unterbrach, waren im Adressbuch alle Kontakte als OFFLINE gekennzeichnet. Wieso offline?
Sowohl beim Ersteinstieg in Windows 8 als auch bei der Windows-Live-Mail-Installation wird der Kunde automatisch jeweils zu einem Microsoft-Server bzw. Windows-Live-Server verbunden. Ich dachte, zur Programmregistrierung, aber es wird zugleich ein Benutzerkonto errichtet (Live-ID).
Dieses Benutzerkonto ist gleichzeitig der User-ID und das Passwort des PC beim Einschalten. Daher erhält jeder User als erste Aktion ein Einstiegsbild, auch wenn nur ein einziger User im System eingerichtet wurde. Das System startet dann offenbar gleich durch bis zum Microsoft-Server (bzw. Live-Server). Mithin ist der PC an sich permanent mit dem Internet verbunden. Irgendwie »nuscheln« die dann alle miteinander.
Aus dem Internet (Computerzeitschriften) entnahm ich, dass Microsoft unter anderem sicherstellen will, dass Cloud-Features wie Skydrive als integraler Bestandteil des Betriebssystem genutzt werden kann.
Dies kann abgestellt werden, wenn man das User-Konto hierauf auf ein Lokales Konto umwandelt. Aber, erstens muss das ein User überhaupt einmal wissen, zweiten kommt hierbei eine Warnung, was alles »gar Schröckliches passiert« und nicht mehr funktioniert. Es funktioniert offenbar trotzdem alles. Auch die Servicepacks für Office usw. konnte ich hintan abrufen. Einzig das Windows Live nervte seither bei jedem Aufruf mit einem Anmeldemenü für den Server (Name und Password), welches man wegklicken kann. Es gibt aber kein Hackerl für nicht mehr anzeigen, obwohl man das Logon auch über der Symbolleiste erreicht. E-Mail kann man trotzdem abrufen und versenden.
Daher meine Lösung:
Ein Lokales Konto, da funkt die Synchronisation nicht mehr und meine EML-Dateien bleiben verschont.
Ich synchronisiere sicher nicht über fremde Server sondern direkt und auch meine Daten speichere ich kaum mittels Cloud bei »unbekannt«. Ich bin eher ein Freund von Intranet (Servern) und Datenträger im Banksafe.
Ich habe die betroffenen Dateien mit dem alten Änderungsdatum wieder hergestellt und zusätzlich für mein Archiv das Attribut »Read Only« vergeben. Außerdem werde ich nun zur Sicherheit eine Ausfertigung auf ein nicht wieder beschreibbares Medium brennen, sollte ich aus Versehen ein externes Synchronisationskonto aktivieren oder anmelden.
Allerdings sind mit einem Lokalen Konto auch die vom Microsoft angelegten Telefonbücher, deren Inhalt von überall aus dem PC zusammengesucht wurden für das Kachel-Mail nicht greifbar. Es erscheint die Meldung:
»Kontakte
Sie sind nicht mit einem Microsoft-Konto angemeldet.
Melden Sie sich mit einem Microsoft-Konto an, um „Kontakte“ zu verwenden, und versuche sie es nochmals.«
Aber gerade hinsichtlich meiner Adressensammlung bin ich nicht interessiert, dass sie unkontrolliert irgendwie nach außen dringt, und sei es durch eine Synchronisation mit irgendeinem Facebook und dergleichen, auch wenn es in meinem Profil dort erfolgte.
Wohlgemerkt, die nicht zugänglichen Inhalte zur Synchronisation sind offenbar nicht auf den externen Servern, sondern auf dem eigenen PC gespeichert.
Die Kachel-Kontakte in:
C:\Users\name\AppData\Local\Microsoft\Windows Live\Contacts\logon_live_ID\15.5\DBStore\contacts.edb
Ich traue mir diese Datei noch nicht zu löschen, weil ich noch nicht die gesamten Zusammenhänge durchschaue.
Außerdem in diversen Logfiles, wo offensichtlich die Änderungen mitgeschrieben werden.
C:\Users\name\AppData\Local\Microsoft\Windows Live\Contacts\logon_live_ID\15.5\DBStore\LogFiles\edb00003.log
Thunderbird selbst bezieht Microsoft offenbar NICHT in die Synchronisation mit ein, denn das Adressbuch blieb unverändert, währende in den anderen Kontakt-Ordnern (Windows-Adressbuch, MAIL-Kachel-Adressbuch) auf einmal doppelte Namen auftauchten, durchnummeriert, weil sie aus verschieden Dateien stammen.
Ob sich Windows Live mit Thunderbird hinsichtlich Mail synchronisiert, kann ich nicht sagen, weil ich die Mail am Server mittels POP3 gleich lösche.
Ich finde es irgendwie empörend, dass man quasi als Windows 8 Debütant in die externen Konteneröffnungen gestoßen wird, ohne den Umfang der Auswirkungen klar zu erkennen. Ich dachte hierbei ursprünglich, dass es die übliche Programmregistrierung wäre. Da kämpft man noch mit der neuen Kachel-Handhabung, auch die spartanische Desktop-Oberfläche verwöhnt nicht. Dauernd rauft man mit der Frage »Wo finde ich das?« und »Wie komme ich hin?« …
Das mit der Lokalen Konto habe ich ja auch erst auf Grund der Tipps und Tricks diverser Artikel entnommen. Ich bin ja erst beim Einrichten. Und solche externen »Spompanadeln« hat es unter Windows 7 oder XP nicht gegeben. Vereinfacht ausgedrückt: Als Einzeluser habe ich für gewöhnlich nur einen zusätzlichen Lokalen Administrator aktiviert. Und in einem Netzwerk wurde die User-Verwaltung vom Administrator z. B. auf dem Domänenkontroller bewerkstelligt.
Ich schreibe dies deshalb, weil vielleicht auch andere hierbei stolpern. Ich zum Beispiel hatte die erforderlich Mail von Microsoft, gar nicht lesen können, um mein System freizuschalten. Beim Ersteinstieg verlangt Windows eine gültige E-Mail-Adresse und schickt einem einen Link zurück und der User muss bestätigen.
Das Kachel-Mail ist nur auf IMAP oder EAS ausgerichtet. Ich habe jedoch POP3.
Erst, als ich auf einem anderen PC meine Mails gelesen habe, musste ich notdürftig Thunderbird auf dem neuen PC installieren und die POP3-Verbindung einzurichten, um dann den Link anzuklicken. Ich wusste ja nicht, ob daraufhin der Server mich womöglich abklopft und feststellt, dass ich von einem anderen Gerät aus agiere, und mich dann womöglich nicht freischaltet.
Das Windows Live habe ich auf Grund seiner Synchronisationsspiele sofort deinstalliert.
Nach den oben angeführten Erlebnissen stelle ich nun justament nicht auf IMAP um. Schon aus dem Grunde, weil ich nicht beabsichtige, meine umfangreichen Mails auf dem Handy zu lesen.
Da Windows 8 quasi erst kürzlich den Markt erobert, werden sich wohl die meisten User erst tastend dem System annähern. Ich muss ehrlich sagen, ich bin mir irgendwie überrumpelt vorgekommen. Zumindest hätte sich eine Hilfsseite öffnen müssen, etwa »Wollen sie jetzt synchronisieren?«, welche Daten und die Möglichkeit JA oder NEIN zu tippen oder SPÄTER. Aber einfach unkontrolliert über private Dateien zu rauschen … nun ja …
Übrigens muss ich der Rechtschreibprüfung von Thunderbird ein Lob aussprechen. Ich habe »Duden Rechtschreibprüfung 9.0 Pro« für Office installiert, die sehr gut ist. Für gewöhnlich verfasse ich auch länger E-Mail mit Word und kopiere dann den Text in die E-Mail. Die Rechtschreibung von Thunderbird und Duden ergänzen sich recht vorzüglich. Thunderbird findet hintan trotzdem immer wieder Fehler im Text.
Für mich ist diese Angelegenheit hiermit erledigt.
EBBY