Hallo zusammen,
Quote
Nebenbei: In der Regel ist es aber umgekehrt .
Wenn es um die Gestaltung von Texten/Seiten oder sonstwas ist, ist es in der Regel eine gute Arbeitsweise, das erstellen des Textes von der Gestaltung zu trennen.
Das ist richtig, nur hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Selbstverständlich sollten sich Redakteure nicht gleichzeitig um die Gestaltung Ihres Textes im Großen kümmern und diese Aufgabe besser Designern überlassen, die etwas davon verstehen. Etwas ganz anderes ist aber die Gestaltung eines Textes im Kleinen wie z.B. die Verwendung einer Punktaufzählung. Hier zitiertst Du zwar etwas Richtiges, verwendest den Begriff der Gestaltung aber im falschen Kontext. Insofern ist Deine Aussage zwar richtig, aber nicht anwendbar, also kein Argument.
Im Übrigen bin ich davon überzeugt, dass es in der Regel eben nicht umgekehrt ist. Ich glaube auch nicht, dass Leute in dieser Art und Weise Textverarbeitung lernen. Und wenn, dann nur deshalb, weil eine schlechte Software den Menschen eine Arbeitsweise aufzwingt, die nicht natürlich ist. Deshalb ist es auch kein Beweis dafür, dass diese Vorgehensweise "die Richtige" ist.
Quote
Das Problem, das du ansprichst, ist auf der Ebene "Thunderbbird als Mini-HTML-Editor". ... Das ist das, was du nicht willst. Und ja, das sollte nicht so sein, da hast du Recht.
Freut mich, dass Du es im Grunde auch so siehst. Meine Aussage ist nur, dass es schade ist, dass es nicht so ist, wie es sein sollte, denn wenn es so wäre, wie es sein sollte, wäre Thundebird ein deutlich besseres Werkzeug.

Quote
Kein einziges Emailprogramm zurzeit produziert qualitativ gutes HTML - das ist nicht die eigentliche Aufgabe eines Emailprogrammes (dann wären ja alle WYSIWYG-HTML-Editoren überflüssig), obwohl alle einige HTML-Formatierungen anbieten.
Es geht nicht darum, ob das produzierte HTML qualitativ gut ist (was nebenbei bemerkt noch zu definieren wäre), sondern darum, dass das generierte HTML in einem einfachen Kontext richtig ist (so ist, wie es der Anwender will), was zwar ein Merkmal für Qualität ist aber eben nur eines. Ich bin auch nicht der Meinung, dass dann alle HTML-Editoren überflüssig wären. Hier schießt Du gewaltig über das Thema hinaus. Ein guter HTML-Editor muss erheblich mehr leisten, als das, was ein gutes E-Mail-Programm leisten muss, um vernünftig HTML-Mails erstellen zu können. Bitte vergiß nicht, dass es hier um eine sehr simple Sache geht, nämlich darum, dass wenn ich Font X global einstelle, ich dann auch beim Auswählen von Punktaufzählung (oder Nummerierung oder Einrückung) mit Font X weiterschreiben kann.
Quote
"Qualitativ gut" scheitert bereits daran, dass heutzutage html-Dateien die Formatierung gar nicht mehr selbst enthalten, sondern diese aus externen css-Dateien importieren.
Darum geht es hier überhaupt nicht, denke ich.
Möglicherweise liegt das Problem ganz woanders. Entwickler neigen heutzutage (leider) dazu, immer coolere Dinge zu entwickeln und dabei immer weniger die eigentlichen, oft einfachen, Bedürfnisse der Anwender zu befriedigen. Es kommt hinzu, dass meist die Dinge so entwickelt werden, wie es am besten und elegantesten in die vorhandenen Konzepte hineinpaßt und was mit den wiederverwendeten Bausteinen eben umgesetzt werden kann. Das, was wirklich benötigt wird, bleibt dabei leider oft auf der Strecke. Vielleicht hat Thunderbird ja deshalb zwar viele colle Features, nur das simple Beibehalten des eingestellten Fonts beim Wechseln auf Punktaufzählung funktioniert nicht.
Nur leider macht genau das eine qualitativ hochwertige und professionell einsetzbare Software zurecht aus: Nicht die Menge an collen Features sondern das Maß, mit dem das, worauf es in erster Linie ankommt, erfüllt wird.
Bitte nicht argumentieren, dass Thunderbird ja schließlich kostenlos ist und OpenSource. Ich fände es Klasse, wenn Thunderbird eine wirklich bessere Alternative zu Outlook als Mail-Client oder Outlook Express wäre, aber das wird nie erreicht werden, wenn man die angesprochenen Dinge vernachlässigt.
Grüße Ghostbuster
(übrigens selbst u.a. auch ein Entwickler)