Lokal: Ein Lightning, zwei Nutzer

  • Um Rückfragen vorzubeugen, bitten wir um folgende Angaben:

    • Thunderbird-Version: 52.7.0 (64-Bit)
    • Lightning-Version: 5.4
    • Betriebssystem + Version: Linux Mint 18.3 (64-Bit)
    • Eingesetzte Antivirensoftware: ClamTK 5.20
    • Firewall (Betriebssystem-intern/Externe Software): -


    Moin.


    Ich möchte zwei Benutzern auf demselben Rechner sowohl ihre eigenen als auch die Kalender der anderen sehen und bearbeiten lassen.


    Die beiden Nutzer sind gleichberechtigt und können beide lokal eingeloggt sein, sind aber niemals gleichzeitig aktiv.


    Sie haben verschiedene Mailaccounts und lokale Daten, die getrennt sein müssen.


    Die Struktur unter /home:

    /Admin

    /Nutzer1

    /Nutzer2


    Ich hab sowas noch nie gemacht und bin dankbar für Tips.

    Confidence is what you feel short before you fully understand the problem.

  • Hallo mungo,


    was mir dazu einfällt ist ein Online-Kalender, auf den beide Nutzer Zugriff haben. D.h. Du legst bei einem Anbieter Deiner Wahl und Deines Vertrauens ein entsprechendes Konto (meist Mail-Konto mit Kalender-Funktion) an und lässte beide Nutzer auf die dazugehörigen Kalender zugreifen. alternativ kannst Du Dir einen eigenen Server in den Keller oder die abstellkammer stellen, dort einen Kalender einrichten und auf die Daten zugreifen.


    IMHO (aber das habe ich noch nie ausprobiert) sollte es sogar möglich sein, die ICS-Kalenderdateien lokal auf dem Rechner in einem für beide Nutzer zugänglichen Ordner zu speichern und darauf zuzugreifen.


    Gruß

    slengfe

    Meine Beiträge sind subjektiv und manipulativ, erheben Anspruch auf Allwissenheit und können Spuren von Ironie oder Sarkasmus enthalten. Außerdem sind sie käuflich.


    Windows 10 Home (64 Bit) | Thunderbird 102 (64 Bit) | Firefox (64 Bit) | Windows Defender | Fritzbox 7490 | Posteo / web.de | CardBook | OpenPGP

    Android 9 Pie | K9-Mail | OpenKeychain | Business Calendar 2 | DAVx5 | ICSx5

  • alternativ kannst Du Dir einen eigenen Server in den Keller oder die abstellkammer stellen, dort einen Kalender einrichten und auf die Daten zugreifen.

    Wie man hier in zahlreichen Beiträgen lesen kann, gibt es solche "Server" für ca. 50 Euro. Er ist nicht viel größer als eine Bankkarte und verbraucht weniger Strom als das das WLAN oder ein TV im Standby. Man muss ihn deshalb auch nicht in den Keller oder Abstellraum stellen.

    Gleichzeitige Zugriffe wären dann kein Problem. Sogar ein Zugriff von Außerhalb (Smartphone) ist möglich. Einziger Haken: Ganz so einfach ist das Aufsetzen des Serves nicht. Für jemanden, der sowieso schon auf Linux ist, ist das aber locker machbar.

  • IMHO (aber das habe ich noch nie ausprobiert) sollte es sogar möglich sein, die ICS-Kalenderdateien lokal auf dem Rechner in einem für beide Nutzer zugänglichen Ordner zu speichern und darauf zuzugreifen.

    Genau das wäre interessant für mich.

    Dabei sollte das nur die Kalenderdaten betreffen, nicht die Mails.


    Gibt es dazu Hinweise oder irgendwo was zu lesen?

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  • Du musst nichts weiter tun als deinen Kalender als *.ics zu exportieren und dann in Lightning einen neuen Kalender anlegen, der auf diese Datei verweist. Das war's schon.


    Bedenke, dass das im Gegensatz zu CalDav rein dateibasierend ist. Alle Zugriffe erfolgen über das Dateisystem. Während bei CalDav einzelne Datensätze geändert werden, werden die Kalenderdateien hier immer komplett zwei Mal über das Netz geschoben. Bei großen Kalendern im Netzwerk kann das schon mal langsam sein.

    Lightning greift auf die Kalender schon beim Start zu, auch wenn man den Kalender gar nicht aktiv bearbeitet. Konkurrierenden Zugriffe können zu unerwünschten Phänomenen führen.

  • Du musst nichts weiter tun als deinen Kalender als *.ics zu exportieren und dann in Lightning einen neuen Kalender anlegen, der auf diese Datei verweist. Das war's schon.

    Ich will das jedenfalls lokal machen, einerseits aus Sicherheitsgründen, andererseits weil es auch größere Datenmengen sind. Insgesamt sind es derzeit sechs Sub-Kalender, die synchronisiert werden sollen (z.B. privat, Uni, Job etc.).

    ich lege also ein Austauschverzeichnis an und gebe beiden usern Schreibrechte.

    Dann exportiere ich dorthin und richte den Export als neue Quelle ein.


    Nun kann man entweder lokal oder im Netzwerk neue Kalender einrichten.

    Hier würde ich Netzwerk wählen und dann auf das entsprechende Verzeichnis verweisen.

    Beim zweiten Schritt kommt die Frage nach "Offline-Unterstützung".

    Was bedeutet das praktisch?

    Konkurrierenden Zugriffe können zu unerwünschten Phänomenen führen.

    Davor fürchte ich mich 1 bißchen.

    Muß ich beim Wechsel des aktiven users TB/Lightning beenden oder wird das auch so klappen?

    Eine Vermarmelung wäre ziemlich anstrengend und lähmend.^^


    Und: Wie sieht das beim Adreßbuch aus?

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  • ich lege also ein Austauschverzeichnis an und gebe beiden usern Schreibrechte.

    Dann exportiere ich dorthin und richte den Export als neue Quelle ein.

    Jo, genau so.


    Beim zweiten Schritt kommt die Frage nach "Offline-Unterstützung".


    Was bedeutet das praktisch?

    Das bedeutet, dass Lightning einen lokalen Cache des Kalenders auf dem jeweiligen Rechner anlegt. Das ermöglicht es, die bestehenden Daten auch dann zu sehen und zu bearbeiten, wenn gerade keine Verbindung übers Netz besteht. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn man mit dem Notebook auf Reisen ist.

    Ich weiß nicht, ob das in deinem Modell auch funktioniert, wenn beide "Clients" offline Änderungen vornehmen und dann später synchronisieren. Ich kann mir vorstellen, dass das voll daneben geht, weil meines Wissens immer nur die gesamte *.ics-Datei erneutert wird. Dann wären die Änderungen eines der beiden Clients verloren. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, wie sich Lightning hier verhält. Das würde ich zuvor ausprobieren.


    Bei CalDav ist das kein Problem, weil der Server diese Aufgabe übernimmt. Er erkennt zu jedem Datensatz, welches die letzte Änderung war und meldet das entsprechend.


    In Zusammenhang mit der Erinnerungsfunktion die Offline-Unterstützung manchmal Probleme. Hier im Forum habe ich dazu noch keine Lösung gesehen, außer, die Offline-Unterstützung abzuschalten.

    Muß ich beim Wechsel des aktiven users TB/Lightning beenden oder wird das auch so klappen?

    Ich würde ihn in jedem Fall beenden, ja. Wenn zwei Programme gleichzeitig auf eine Datei zugreifen wollen, dann wird das verweigert, sobald eines der beiden ein Lock hat, zum Beispiel bei einem Schreibzugriff. Überlicherweise bekommt der Anwender dann eine Fehlermeldung und kann es später erneut probieren.

    Soweit also nicht weiter schlimm. Man liest hier aber immer wieder, dass der Thunderbird an sich nicht für solche Situationen programmiert sei. Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Es ist aber zumindest unklar, wie sich das Programm dann verhält. Das kann monatelang gutgehen und plötzlich geht es schief. Deshalb würde ich in jedem Fall dafür sorgen, dass eine solche Situation gar nicht erst entstehen kann.


    Dich dürfte das Problem eigentlich gar nicht betreffen, denn du hattest doch oben geschrieben, dass niemals beide Nutzer gleichzeitig aktiv sind. :mrgreen:


    Ich will das jedenfalls lokal machen, einerseits aus Sicherheitsgründen, andererseits weil es auch größere Datenmengen sind.

    Kannst du ja auch gern so machen. Es ist ja dein Himmelreich.

    Weil ich es gerade vorhin in einem anderen Beitrag erwähnte: Ich würde es immer vorziehen, auf standardisierte Lösungen zurückzugreifen, weil die halt zuendegedacht sind. Alle Probleme, die man sich mit selbstgestrickten Bastelleien einfängt, lassen sich so vermeiden. Oder, wie meine Eltern gern sagen: "Gleich richtig ist wichtig!".

    In deinem Fall würde ein CalDav-Server, egal ob in der Cloud oder bei dir auf dem Schreibtisch, vieles lösen. Gleichzeitige Zugriffe sind erlaubt, der Server behandelt die Datensätze einzeln, Zugriffsberichtigungen lassen sich setzen, u.a.m. .

    Und: Wie sieht das beim Adreßbuch aus?

    Siehe dir mal die Erweiterung Cardbook an. Die ist zwar eigentlich für CardDav vorgesehen, also auch wieder für die standardisierte Lösung. Sie bietet aber ebenfalls die Möglichkeit, Adressbücher file-basiert außerhalb des Profils abzulegen. Hier gilt das gleiche wie oben. Gleichzeitige Zugriffe könnten ein Problem werden. Cardbook hat auch einen lokalen Cache. Ob der bei dateibasierten Adressbüchern aktiv ist, weiß ich nicht. Und wie sich Cardbook in diesem Fall verhalten würden, wenn ein Kontakt offline von zwei Cleints geändert wird, entzieht sich auch meiner Kenntnis.


    Du ahnst es sicher schon. Mit dem dafür vorgesehenen CardDav kommt das Problem erst gar nicht auf.

  • In deinem Fall würde ein CalDav-Server, egal ob in der Cloud oder bei dir auf dem Schreibtisch, vieles lösen. Gleichzeitige Zugriffe sind erlaubt, der Server behandelt die Datensätze einzeln, Zugriffsberichtigungen lassen sich setzen, u.a.m.

    Im Augenblick habe ich die Mails getrennt und arbeite nur mit dem einem Kalender auf einem account. Die sind zwar nicht gleichzeitig aktiv, aber gleichzeitig angemeldet und damit geht die Blockade los. Das trifft z.B. auch auf den Scanner zu, wobei hier ein kurzer Neustart des Scanners reicht (aus/an).


    Also werde ich mich für den Kalender wohl mit CalDav beschäftigen müssen.

    Dabei wollte ich doch bloß...


    Na, egal. Wie deine Eltern ganz richtig sagten, ist gleich richtig wichtig.

    Da nützt es nichts, mit irgendwelchen halben Sachen anzufangen.


    Ich berichte, wenn ich soweit bin (kann aber dauern...^^).

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  • In deinem Fall würde ein CalDav-Server, egal ob in der Cloud oder bei dir auf dem Schreibtisch, vieles lösen. Gleichzeitige Zugriffe sind erlaubt, der Server behandelt die Datensätze einzeln, Zugriffsberichtigungen lassen sich setzen, u.a.m. .

    Ich weiß nicht ob Du das auch so gemeint hast, aber zur Klarstellung / Ergänzung: wenn es um eine rein lokale Geschichte geht, sind die Probleme die die Cloud zu lösen versucht gar nicht vorhanden. Cloud oder separate Hardware bringt also nur bedingt einen Vorteil (wobei ich da natürlich wenn eher GeneralSync nehmen würde ;)¹).


    Stattdessen kann man schlicht einen lokalen Cal-/CardDAV-Server aufsetzen. Ich kenne mich mit Mint nicht aus, aber es gibt bestimmt mindestens eine schlüsselfertiges Packet zum nachinstallieren, vermutlich "radicale". Diesen lokalen Server dann als "Netzwerkkalender" eintragen und gut. Das hat natürlich viele Einschränkungen (allen voran: der PC muss zum Zugriff auf den Kalender ständig eingeschaltet sein) – aber die treffen einen lokalen Nutzer i.d.R. nicht (wenn der lokale Nutzer am PC ist, ist der PC ja auch an).


    Nicht vergessen: zur Sicherheit die Firewall scharf schalten, damit der Server von Außen nicht erreichbar ist. Dann sind Konfigurationsfehler auch nicht mehr ganz so schlimm, da etwaige Lücken von Außen nicht ausgenutzt werden können.



    ¹ Ja, GeneralSync würde auch in der hier beschriebenen Situation funktionieren: es ist möglich, mehrere Instanzen auf demselben PC zu betreiben. Dazu müsste allerdings für einen der Benutzer in den Einstellungen ein anderer Port gewählt werden, und beide GeneralSync-Instanzen müssten beim Systemstart mitgestartet werden, damit auch ohne Anmeldung des anderen Nutzers alle Daten zwischen den Benutzeraccounts gespiegelt werden. In meinen Augen immer noch besser als Cloud, aber die oben beschriebe lokale-CalDAV-Variante ist einfacher und genauso sicher, sofern keine weiteren Geräte synchronisiert werden sollen.

  • Stattdessen kann man schlicht einen lokalen Cal-/CardDAV-Server aufsetzen.

    Stimmt. Diese Möglichkeit hatte ich nicht erwähnt. Im Zeitalter der Smartphones war ich selbstverständlich davon ausgegangen, dass mungo zwar nicht in die öffentliche Cloud möchte aber dennoch die Kalender und Kontakte auch stets online auf dem Smartphone haben möchte.


    Also klares Ja, wenn 7*24 auf dem Smartphone oder Laptop unterwegs nicht erfordlich ist, dann kann man den WebDav-Server natürlich auch lokal auf dem Rechner betreiben. Das kostet dann gar nichts extra.

  • danke, das ist sehr hilfreich.


    Tatsächlich brauche ich gar keine Sync mit Smartphone etc., weil ich "post-handy" bin.

    Kalender gibt es nur auf dem Rechner und analog auf echtem Papier.


    Zu den Server-Geschichten hole ich mir Rat im LM-Forum und bis dahin übertrage ich "zu Fuß".

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