Zurück zu deinem Thema, @Alstadt. Ich hatte ja versprochen, nach einer Weile Produktiveinsatz nochmals Rückmeldung zu geben.
Ich habe nun eine gute Woche lang ausschließlich Zorin benutzt. Inzwischen habe es mir komplett hergerichtet, so wie mein Stammsystem. Bis auf ein paar kleine Lücken in der Übersetzung habe ich nichts zu mäkeln gefunden. Wine und Steam habe ich - Überraschung - nicht getestet.
Mein Fazit: Grundsätzlich ist Zorin ein weiteres Ubuntu. Auch wenn es sehr bedienerfreundlich ist, es ist und bleibt ein Linux, kein Windows. Das sollte man bedenken.
Mir gefällt es bisher ausgesprochen gut. Da ich nun ein ganz frisches System habe, werde ich es fortan benutzen und mein Ubuntu zur Spielwiese machen.
Für Umsteiger von Windows zu Linux, ist Zorin m.E. noch besser geeignet als das diesbezüglich berechtigterweise gelobte Mint. Das liegt am Desktop und der für Windows-Anwender intuitiven Art der Bedienung. Jemand, der die "Millionen" Spielereien von KDE-Plasma nutzen möchte, dem wird er vermutlich nicht genügen. Wer einen gewohnten und schicken Desktop haben möchte, der sich einfach bedienen lässt, der sollte es sich anschauen.
Mir persönlich ist die Qualität des Schriftbilds wichtig. Das kann bei Linux von Distribution zu Distribution und Programm zu Programm abweichen. Das Schriftbild bei Zorin ist super, gestochen scharf.
Wer, wie ich, einen kleineren 4K-Monitor hat, auf dem die Schrift bei 4k sehr klein wird, dem sei gleich empfohlen, die Gnome-Tweaks zu installieren und die Schriftgröße etwas zu skalieren.
Wie bei Linux allgemein zu empfehlen, sollten Besitzer von NVIDIA-Karten bereits bei der Installation angegeben, den Treiber von NVIDIA zu verwenden, nicht den quelloffenen.
Apropos Grafik. Wie bei anderen Betriebssystemen auch: um nur mal kurz zu schauen, genügt die Installation in einer VM. Wer es sich genauer ansehen möchte, dem sei sehr eine echte, parallele Installation empfohlen, insbesondere auf eher nicht so leistungsstarken Rechnern, wie dem meinen. Platz dafür sollte bei den meisten kein Problem sein. Das ist es nicht einmal auf meinem alten Schätzchen. Darauf sind derzeit 4 Betriebssysteme installiert.
Auch auf aktuellen Rechnern bringen die VMs, vor allem, wenn der Nutzer sich in den darunter liegenden Details nicht gut auskennt, stets Einschränkungen mit sich. Wie eben bei der Grafik.
Also, klares Ja. Ich stimme dir zu. Ein reiner Anwender, wie dein Kartenspezl, muss sich nicht groß umstellen und hat vor allem die wichtigsten Programme gleich beisammen. Sofern er keine nur auf Windows verfügbaren Programme benutzt, ist er mit Zorin sehr gut beraten.
Nachinstallieren würde ich Thunderbird/Betterbird als Ersatz für Evolution. Wer häufig mit dem Dateimanager arbeitet, dem sei Nemo als Ersatz für den mitgelieferten Nautilus empfohlen.
Es überrascht mich nicht, dass die Stadt Vincenca damit so gute Erfahrungen gemacht hat. (Vielleicht aus deshalb, weil dort, anders als in München, der Hauptsitz von Microsoft und damit dicke Steuereinnahmen nicht in diese Stadt verlegt wurde. )
Dann bis zum Supportende den automatischen Updates ihren Lauf lassen. Das Linux wird dann nicht abschmieren. Ganz bestimmt nicht. Ich lade dich auf ein Alt ein, wenn das doch passieren sollte.
Um auch diesen Punkt nochmals aufzugreifen. Ich schätze, Drachen wird sich sein Gläschen selbst kaufen müssen. Sofern er überhaupt Alt mag.