Anmerkung zu:
Zum Thema Passwörter, ein Notizbuch mit Buchstabenregister ist besser als jeder Passwort-Manager ...
Besser? Eher nicht, denn es kommt auf den Anwendungsfall an.
Wer immer nur Zuhause ist und womöglich auch allein lebt, für den mag so ein Notizbuch besser im Sinne von einfacher sein. Wobei ich selbst dann eher zu einem kleinen Karteisystem raten würde, denn da kann man die Karten alphabetisch oder nach anderen Kriterien sortieren. Wer über die Jahre immer mal neue Accounts anlegt, kennt vielleicht das Problem, dass man die in einem Büchlein nicht mehr gut wiederfindet, weil sie dort i.d.R. in chronologischer Reihenfolge stehen.
(Aus gleichem Grund habe ich schon vor über 30 Jahren meine Adressbüchlein von analog auf digital umgestellt: entweder muss man das Büchlein alle zwei bis 5 Jahre komplett neu (ab)schreiben und neue Kontakte an "an der richtigen Stelle" einfügen (und alte weglassen) oder man kann sich Buchstabenregister etc. gleich schenken und macht ein Dauer-Suchspiel draus.)
Wer hingegen mit verschiedenen Geräten arbeitet, nie oder nur selten unterwegs ist und sich also nie oder selten auch unterwegs hier und da anmelden will, wird so ein ständig mitzuführendes Notizbuch sehr schnell als unpraktische Lösung empfinden, vom Verlustrisiko auf Reisen ganz zu schweigen.
.... vor allem wenn alle Familienmitglieder den Rechner anschalten können ; - )
Witzigkeit kennt keine Grenzen.
Einerseits können seit Jahrzehnten praktisch Computerbetriebssysteme mit separaten Accounts umgehen und auch die Daten der verschiedenen Accounts voreinander abkapseln. Und der Kennwortmanager hat ein separates Kennwort, welches auch nicht zu kurz sein sollte (siehe oben).
Wenn die Familie also den Rechner anschaltet, hat sie damit noch keinen Zugriff auf die im Passwortmanager abgelegten Kennwörter, selbst wenn sie sich einen Account teilt und nicht jedes Familienmitglied einen eigenen hat.
Andererseits führt eben dieses Szenario das zuvor als angeblich bessere Lösung gepriesene Notizbuch vollends ad absurdum: Liegt das Notizbuch seinerseits in einer Stahlkassette, deren Schlüssel der Besitzer immer und ausnahmslos um den Hals trägt? Oder ist die Stahlkassette biometrisch gesichert? Oder liegt das Notizbuch neben der Tastatur oder in einer Schublade ..... in welcher Weise wäre hier also ein Notizbuch besser als eine kennwortgesicherte verschlüsselte Ablage der Passwörter?