IMAP und Speicher auf dem Server

  • Um Rückfragen vorzubeugen, bitten wir um folgende Angaben:
    * Thunderbird-Version: 45.7.0
    * Betriebssystem + Version: Windows 7 und Linux
    * Kontenart (POP / IMAP): IMAP und POP3
    * Postfach-Anbieter (z.B. GMX): t-online
    * Eingesetzte Antiviren-Software: AVIRA
    * Firewall (Betriebssystem-intern/Externe Software):
    * Router-Modellbezeichnung (bei Sende-Problemen):
    Hallo,
    IMAP ist eine gute Sache. Nur gibt es einige Probleme mit dem vom Provider zur Verfügung gestellten Speicherplatz auf dem Server.
    Gewöhnlich löscht der Provider automatisch in einem vorgegebenen Zeitintervall ältere Nachrichten vom Server. Bei T-Online sind das standardmäßig 90 Tage.
    Das kann man aber anders einstellen über:
    www.t-online.de -> Kundencenter -> e-Mail -> Login -> Links das Menü anklicken -> Einstellungen -> Speicher -> Hier z.B. alles auf "Nie löschen" einstellen -> Logout
    Nun wird empfohlen, sich auf jedem seiner Rechner unter "Lokale Ordner" einen Ordner "ARCHIV" mit z.B. Unterordnern für jedes Jahr anzulegen.
    Dorthin sollte man wichtige empfangene und geschriebene e-Mails kopieren.


    Mehrere e-Mails kopiert(Strg-Taste gedrückt)/verschiebt man gleichzeitig durch Markieren derselben bei gedrückter Strg-Taste und dann mir Drag & Drop.


    Das ist einigermaßen aufwendig, da man das für jeden Rechner - sprich installiertes Betriebssystem (Multiboot, Betriebssysteme auf externen Platten und Sticks und VM's in VirtualBox u.ä) - immer gewissenhaft und synchron machen muß.


    Solange der Speicherplatz auf dem Server ausreicht kann man unbesorgt mit seinem IMAP-Konto arbeiten.
    Wenn man allerdings dann eine Nachricht bekommt, daß der Speicher auf dem Server knapp wird, dann ist z.B. folgende Strategie angesagt:


    1) Anlegen eines zusätzlichen POP3-Kontos mit den Einstellungen:
    Bearbeiten -> Konto-Einstellungen -> POP3-Konto auswählen -> Server-Einstellungen -> Haken rein bei "Nachrichten auf dem Server belassen" ; Alle anderen Haken raus.
    2) Vom Posteingang des POP3-Kontos -> Abrufen
    Damit werden alle Nachrichten vom Server auf den lokalen Rechner (Betriebssystem) runter geladen. Das muß man für jeden Rechner machen.
    Das in regelmäßigen Abständen gemacht, führt zu einem "Archiv" aller empfangenen e-Mails.


    3) Aus dem Ordner des IMAP-Kontos "Gesendet" alle geschriebenen e-Mails nach dem Ordner "Gesendet" des POP3-Kontos kopieren.
    Das geht mit:
    Bearbeiten -> Auswählen -> Alles -> Alle e-Mails werden blau angezeigt
    Bei gedrückter Strg-Taste die e-Mails im "Gesendet"-Ordner des IMAP-Kontos mit der linken Maus-Taste anfassen und nach dem Ordner "Gesendet" im POP3-Konto ziehen und dort fallen lassen (Drag & Drop).
    Das aber niemals mehrmals machen, denn sonst hat man im Ordner "Gesendet" des POP3-Kontos die gesendeten e-Mails mehrfach.
    Das sollte man für jeden Rechner machen. Danach kann der Ordner "Gesendet" des IMAP-Kontos gelöscht werden.


    Damit sind zu diesem bestimmten Zeitpunkt alle e-Mails "archiviert" und man kann die Ordner "Gesendet" und "Posteingang" im IMAP-Konto auf dem Server dauerhaft löschen.
    Einen Ordner "ARCHIV" unter "Lokale Ordner" benötigt man dann eigentlich nicht mehr.
    Jetzt fängt Empfangen und Senden im "Tabula rasa" gemachten IMAP-Konto ganz neu an bis zur nächsten Nachricht vom Provider, daß der Speicher voll ist.
    Dann Pkt. 1) bis 3) erneut ausführen.


    Wenn der Provider standardmäßig in gewissen Intervallen die Ordner auf dem Server löscht, dann gibt es ein anderes Problem. Der Speicher auf dem Server läuft dann zwar nicht mehr über, aber im IMAP-Ordner "Posteingang" verschwinden dann periodisch ältere e-Mails automatisch.
    Dem muß man zuvorkommen mit einem POP3-Konto, das ebenfalls periodisch noch innerhalb der Löschperiode des Providers auf jedem Rechner durch "Abrufen" den Stand der empfangenen e-Mails sichert.
    Die Löschperiode kann man feststellen, indem man das Datum der ersten e-Mail im Ordner "Posteingang" des IMAP-Kontos vergleicht mit dem betreffenden Datum der runter geladenen e-Mails im POP3-Konto.
    e-Mails mit einem älteren Datum sind automatisch gelöscht worden.


    Für e-Mails aus dem Ordner "Gesendet" im IMAP-Konto gilt, nach jedem periodischen Kopieren in den Ordner "Gesendet" im POP3-Konto (auf jedem Rechner) müssen sie im IMAP-Konto gelöscht werden. Auch damit kommt man dem automatischen Löschen auf dem Server zuvor.


    Fazit für ein e-Mail Konto bei einem Provider, der periodisch e-Mails auf dem Server löscht:


    a) Auf ein IMAP-Konto verzichten und den gesamten e-Mail Verkehr über POP3 abwickeln. Mit den Einstellungen:
    Bearbeiten -> Konto-Einstellungen -> POP3-Konto auswählen -> Server-Einstellungen -> Haken rein bei "Nachrichten auf dem Server belassen" ;
    Haken rein bei "Nachrichten vom Server löschen, wenn sie aus dem Posteingang gelöscht werden"


    b) Senden von e-Mails vorrangig nur von einem Rechner aus, in dessen Ordner "Gesendet" alle eigenen gesendeten e-Mails abgelegt werden.


    c) Bzw. beim Senden von e-Mails immer die eigene e-Mail-Adresse zusätzlich mit angeben, so daß die versandte e-Mail über den POP3-Abruf ins eigene Postfach kommt und über diesen POP3-Abruf auf allen Rechnern dann verfügbar ist.


    Wie handhabt Ihr das Problem?


    Gruß
    Ch. Hanisch




    .

    Edited 5 times, last by Hanisch ().

  • Hallo Hanisch,


    (Du solltest uns mal den Rest von Ch. verraten. Ich empfinde es als unangenehm, wenn ich Dich per Hallo Nachname anspreche.)


    Der Trick mit dem POP-Konto ist nicht schlecht. Er birgt allerdings das Risko des Mailverlustes, wenn beim Download etwas schiefgeht. Gerade wenn größere Mengen an E-Mails heruntergeladen wurden, ist so etwas schon vorgekommen.
    Ich gehöre auch nicht zu den Anwendern, die sämtiche E-Mails im Posteingang liegen haben sondern nutze die Möglichkeit, auch auf dem IMAP-Server diverse Unterorder anlegen zu können. Somit wäre Dein Trick für mich nicht von Vorteil.


    Wie handhabt Ihr das Problem?

    Zunächst würde ich keinen Provider wählen, der E-Mails ohne meine Genehmigung löscht, d.h. der mir nicht die Möglichkeit bietet, ein automatisches Löschen abzustellen.
    Der nächste Punkt ist die Quota. Ich verwende seit Jahren ausschließlich IMAP-Konten. Von der Quota bin ich überall weit entfernt. Zusätzlich habe ich, ähnlich wie Du es ebenfalls beschrieben hast, Kopien aller E-Mails im Lokalen Ordner. Dies allerdings nur auf einem Rechner. Von dem wird auch das Backup gefahren.


    Hätte ich ein Problem mit der Quota und nicht mehr sämtliche wichtigen Mails auf dem Server verfügbar, dann würde ich die Lokalen Order einfach über das Netzwerk auf die anderen Rechner kopieren.


    Wir haben auch ein Archiv mit ganz alten E-Mails. Das ist als eigenes Profil im Netzwerk erreichbar und liegt zusätzlich als Backup auf einer externen Festplatte. Aber was soll ich sagen, ich habe bisher erst ein Mal auf dieses Archiv zugreifen müssen.


    Gruß


    Susanne

  • Hallo,

    a) Auf ein IMAP-Konto verzichten und den gesamten e-Mail Verkehr über POP3 abwickeln.

    nein keinesfalls.
    Du hast nämlich vergessen, dass man IMAP-Konten leicht fast wie ein POP-Konto betreiben kann und das tun recht viele Helfer hier im Forum (ob Susanne das so macht, weiß ich aber nicht.).
    Man legt ein oder weitere Filter an und lässt eingehende Mails automatisch in lokale Ordner kopieren. So liegen sie - genau wie bei POP - sowohl lokal vor als auch auf dem IMAP-Server. Alles so wie beim POP-Konto. Auf Wunsch kann man statt Kopieren auch Verschieben wählen.
    Genau dieses Verfahren hatte mich vor Jahren vor einem Verlust der durch das unsägliche 90-Tage-Löschen vernichteten Mail bewahrt. Dass das by default von t-online so eingestellt war, hatte ich für unmöglich gehalten und ich kannte das Menü, in dem man das abstellen kann, noch nicht.
    Das Verhalten von T-online sehe ich als skandalös an, zumal sich bis heute trotz vieler Proteste (auch meinerseits) nichts geändert hat.


    Gruß

    Konversationen ohne vorherige Anforderung werden ignoriert..
    Windows 10, 64-bit, immer die aktuelle Thunderbird-Version und ältere Testversionen. Testprofile vorhanden.
    Testkonten bei den meisten größeren Mailanbietern wie GMX, Web.de usw

  • Hallo,

    Code
    Man legt ein oder weitere Filter an und lässt eingehende Mails automatisch in lokale Ordner kopieren. So liegen sie - genau wie bei POP - sowohl lokal vor als auch auf   dem IMAP-Server. Alles so wie beim POP-Konto. Auf Wunsch kann man statt Kopieren auch Verschieben wählen


    Leider kenne ich die Sache mit den Filtern nicht. Vielleicht kannst Du mal ein exemplarisches Beispiel geben.
    Diese Methode würde mich sehr interessieren.


    Gruß
    Ch. Hanisch

  • In Kürze:
    Filter anlegen für den jeweiligen Posteingang.
    Filter erstellen und verwenden - Thunderbird Mail DE


    Bedingung:
    An | ist (oder enthält) | [einer deiner Mailadressen]
    Aktion:
    | Kopieren der Nachricht in | [Zielordner] |


    Filter anwenden bei :
    "Nachrichtenabruf"
    und bei Bedarf "manuellem Ausführen"


    Gruß

    Konversationen ohne vorherige Anforderung werden ignoriert..
    Windows 10, 64-bit, immer die aktuelle Thunderbird-Version und ältere Testversionen. Testprofile vorhanden.
    Testkonten bei den meisten größeren Mailanbietern wie GMX, Web.de usw

  • Warum nicht gleich POP3 verwenden?

    Er verwendet das POP-Konto ja nur als Zwischenspeicher* bzw. als Archiv, um die E-Mails aus dem IMAP-Konto lokal auf alle Rechner zu kopieren, bevor er sie dort löscht. Es dient also nicht der täglichen Benutzung sondern nur dem Download, um sein Archiv zu füllen.
    Solange die popstate.dat intakt ist, ist das schon clever gedacht. Allerdings ist das auf den Posteingang begrenzt und hat damit m.E. keinen Vorteil. Ich würde das nicht so handhaben.


    @Hanisch: Du solltest unbedingt die Größe des Posteingangs auf Deiner Festplatte im Auge behalten. Bei Deiner Ich-lasse-alles-im-Briefkasten-Methode erreichst Du schnell Größen, die zu Datenverlust führen können.


    (ob Susanne das so macht, weiß ich aber nicht.)

    Klar macht sie das. :)


    Zusätzlich habe ich [...] Kopien aller E-Mails im Lokalen Ordner.


    Dass das by default von t-online so eingestellt war, hatte ich für unmöglich gehalten

    Ja, das war (oder ist?) schon grenzwertig. Mich betraf es zum Glück nicht, weil mein Konto schon aus der T-Online-Steinzeit stammt.

    Edited 2 times, last by SusiTux: P.S.: eingefügt und wieder entfernt. ().

  • Hallo Susanne,


    Ja, das war (oder ist?) schon grenzwertig. Mich betraf es zum Glück nicht, weil mein Konto schon aus der T-Online-Steinzeit stammt.


    meinen Erinnerung nach ist bei fast allen Providern bei Eröffnung eines Kontos die Aufbewahrungszeit der E-Mails auf dem Server begrenzt. Für viele Ordner habe ich schon begrenzte Vorhaltezeiten von 14 Tagen, 30 Tagen und 90 Tagen gesehen. Es ist also kein (auch im negativen Sinne) Alleinstellungsmerkmal von T-Online.


    Ich habe es mir von Anfang an (und zwar unabhängig vom zu verwendenden E-Mail-Programm) angewöhnt per Webmail-Auftritt diese Ordner-bezogenen Voreinstellungen sorgsam zu kontrollieren und dann auf unbegrenzte Aufbewahrungsdauer geändert. Auch im Thunderbird automatischen Löschen nach x Tagen nicht zugelassen.


    Ich habe dies auch bei jedem Konto noch einmal kontrolliert (und wieder gemacht), als ich einige Jahre später vom POP3- zum IMAP-Protokoll gewechselt bin.


    Wenn Du Dein Steinzeit-Konto noch nicht als PO3-/IMAP-Konto im Donnervogel drin hast, dann kannst Du das ja über den Webmail-Zugang nach dem Einrichten im Donnervogel selbst kontrollieren.


    Gruß
    Feuerdrache

    „Innerhalb der Computergemeinschaft lebt man nach der Grundregel, die Gegenwart sei ein Programmfehler, der in der nächsten Ausgabe behoben sein wird.“
    Clifford Stoll, amerik. Astrophysiker u. Computer-Pionier

    Edited once, last by Feuerdrache ().

  • Hallo Feuerdrache,


    Wenn Du Dein Steinzeit-Konto noch nicht als PO3-/IMAP-Konto im Donnervogel drin hast, dann kannst Du das ja über den Webmail-Zugang nach dem Einrichten im Donnervogel selbst kontrollieren.

    hier verstehe ich nicht, was Du damit aussagen möchtest. Natürlich habe ich das Konto im TB, schon seit es den ihn gibt und zuvor im Netscape. Ich habe außer zum Testen usw. noch nie Webmail (Grusel*) benutzt.
    Als ich das Konto bei der T-Online angelegt habe, gab es diese Löschunsitte aber noch nicht. Als sie dann später eingeführt wurde, wurde die Einstellung für bereits bestehende Konten automatisch auf "nicht löschen" gesetzt. Das hätte sonst einige böse Überraschungen gegeben.



    meinen Erinnerung nach ist bei fast allen Providern bei Eröffnung eines Kontos die Aufbewahrungszeit der E-Mails auf dem Server begrenzt.

    Ich kenne nicht viele Provider aus eigener Erfahrung. Bei GMX gibt es diese Frist offenbar nicht, oder die Standardeinstellung ist zunächst auf "nie" gesetzt. Zumindest haben die mir noch nie eine Mail gelöscht.



    Gruß


    Susanne


    (*) : Copyright ihr wisst schon :)

  • meinen Erinnerung nach ist bei fast allen Providern bei Eröffnung eines Kontos die Aufbewahrungszeit der E-Mails auf dem Server begrenzt. Für viele Ordner habe ich schon begrenzte Vorhaltezeiten von 14 Tagen, 30 Tagen und 90 Tagen gesehen. Es ist also kein (auch im negativen Sinne) Alleinstellungsmerkmal von T-Online..

    Genau deshalb mache ich mir Gedanken, wie der e-Mail Verkehr für einen unbedarften User laufen könnte, der einen Verlust seiner e-Mails nach etwa drei Monaten oder auch weniger vermeiden will.
    Ich komme zu dem Ergebnis, daß IMAP in diesem Falle schlechter als POP3 mit den Einstellungen:
    Bearbeiten -> Konto-Einstellungen -> POP3-Konto auswählen -> Server-Einstellungen -> Haken rein bei "Nachrichten auf dem Server belassen" ;
    Haken rein bei "Nachrichten vom Server löschen, wenn sie aus dem Posteingang gelöscht werden"
    ist.
    Im Posteingang auf dem lokalen Rechner sind dann garantiert alle e-Mails vorhanden durch ständiges Abrufen vom Server.
    Ein IMAP-Konto zusätzlich dient dann nur der Kontrolle der Daten auf dem Server und evtl. zum Löschen von überflüssigen e-Mails dort.


    Ein Problem stellen die e-Mails "Gesendet" dar, die immer auf dem lokalen Rechner gespeichert sind, von dem aus in POP3 geschrieben worden ist.
    Da muß der Nutzer sich eine Strategie ausdenken, um im Ernstfall auf diese e-Mails zurückgreifen zu können.
    Sich jedesmal eine Kopie der versendeten e-Mail an sich selber zu schicken wäre eine Lösung, aber auch etwas umständlich, weil gewöhnungsbedürftig.


    Ich stelle mir vor, über einen entsprechenden Filter beim Absenden jede meiner unter dem IMAP-Konto zu sendenden e-Mails in den Unterordner "Gesendet" im Ordner "ARCHIV" in "Lokale Ordner" zu kopieren.
    Mit dem hier dargestellten Filter ist das realisiert.


    Leider sichert mir das die unter dem IMAP-Konto gesendeten e-Mails auch nur auf dem lokalen Rechner, von dem aus sie geschrieben wurden.
    Da könnte ich auch gleich unter dem POP3-Konto schreiben und hätte die gesendeten e-Mails lokal in dessen "Gesendet" Ordner auf dem lokalen Rechner; bzw. falls beim Senden von e-Mails vom POP3-Konto dort Probleme mit der Abspeicherung in "Gesendet" bestehen, dann
    Bearbeiten -> Konten-Einstellungen-> Kopien & Ordner -> Ordner "Gesendet" in : Lokale Ordner



    Und das ohne irgendein Filter.


    Jedenfalls würde ich jedem Nutzer mit einem Provider, der automatisch periodisch e-Mails auf seinem Server löscht, die POP3 Methode empfehlen.
    Die meisten Nutzer kennen sich nämlich mit Filtern ohnehin nicht so aus.


    Gruß
    Ch. Hanisch

    Edited 7 times, last by Hanisch ().

  • (*) : Copyright ihr wisst schon

    Habe ich dir doch schon lange stillschweigend gegeben ;)



    Hanisch:
    Auch ich kann dir und deinem Beitrag keinesfalls meine Zustimmung geben. (Wobei ich nicht weiß, ob es überhaupt Sinn macht, noch einmal zu diesem Thema zu schreiben. Festgefasste Meinungen sind eben oftmals sehr tief eingebrannt ... .)



    Haken rein bei "Nachrichten auf dem Server belassen" ;

    Seit der Herausgabe der Spezifikation für POP3 ist festgelegt, dass:

    • die auf dem Server vorliegenden Mails vom Client heruntergeladen und dort lokal gespeichert werden,
    • die immer noch auf dem Server befindlichen Mails dort als gelöscht markiert werden, und
    • beim Abmelden des Clients dort entgültig gelöscht werden.

    Leider gibt es bei modernen Mailclients die von dir erwähnte Option, bei der der so gewollte und vorgesehene (!) DELE-Befehl unterdrückt wird.
    Diese Option machte Sinn zu Zeiten, wo IMAP nur bei teueren "Spezialtarifen" oder überhaupt nur bei kostenpflichtigen Tarifen durch den Provider bereitgestellt wurde. Ja, mancher Provider hat dieses auch genutzt, um seine zahlungsunwilligen Kostnix-Kunden in den kostenpflichtigen Tarif zu bringen.
    Und diese Option wurde (zu dieser Zeit) auch von Kunden genutzt, die die Vorteile von IMAP (Verwaltung des Mailkontos mit mehreren Mailclients - aber "kein Geld" für einen offiziell IMAP-fähigen Vertrag ...) nutzen wollten. Einfach das Löschen unterdrücken und schon habe ich "IMAP für Arme".


    Diese Angelegenheit hat aber etliche Nachteile - was derartige Kunden gern vergessen:

    • Die Unterdrückung des DELE-Befehls kann durch die Provider geduldet werden. Aber nicht alle Provider dulten, dass ihre Kunden das Protokoll nach Gutdünken verbiegen. Es soll sich also niemand wundern, wenn der Provider die "nicht zu löschenden", aber bereits heruntergeladenen Mails trotzdem löscht. Hier steht das Recht auf Seiten des Providers, siehe oben!
    • Es kann nur der Posteingang durch den Client genutzt bzw. "abgeholt" werden. Für alle anderen Ordner ist der POP3-Client blind.
    • Und es gibt keine Garantie, dass der Provider die lt. seinen AGB terminlich festgelegten Löschungen nicht trotzdem durchführt. Ganz im Gegenteil! Diese Löschungen haben absolut nichts mit den vom Protokoll vorgesehenen (und durch das Verbiegen des selbigen verhinderten) Löschungen nach dem Abholen der Mails zu tun.

    Heutzutage bietet wohl jeder Provider bei allen seinen Tarifen IMAP an. Wenn auch nicht beworben, so wird es auch bei den Kostnixtarifen so gut wie nirgendwo mehr technisch verhindert.
    Und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wieso ein Nutzer, der mehrere MUA benutzt, dafür ein verbogenes POP3 und kein IMAP benutzt.



    Zu der oft erwähnten "Falle" mit dem automatischen Löschen älterer Mails durch einige Provider (mir eigentlich nur bei der Telekom bekannt).
    Dieses Löschen betrifft nach meinen Erfahrungen die wenigsten privaten Mailnutzer. Die meisten die ich kenne, lesen eine Mail und löschen sie danach. Die meisten werden diese Löschung kaum bemerken. (Es sei denn, sie sind Datenmessies wie zum Bsp. ich und einige gute Freunde hier aus dem Forum :-).
    Aber es ist eindeutig keine Falle!
    In den AGB und in den Einstellungen des Kundencenters ist dieser Fakt ganz klar und deutlich beschrieben. Man muss nur lesen!
    Und wer eben "keine Zeit zum Lesen" hat, der hat es IMHO verdient, auf diese Art und Weise daran erinnert zu werden. Und wie einfach es ist, diesen Automatismus zu deaktivieren, ist auch deutlich beschrieben.
    (Wenn mir das passieren würde, dann würde ich gaaaaanz still sein und darüber schweigen!)



    Sicherheit vor Datenverlust:
    Ich habe schon in bestimmt 10 (eher mehr) Beiträgen etwas zur durch seriöse Provider bereitgestellten Sicherheit vor Datenverlust geschrieben. Deshalb nur ganz kurz: Niergendwo liegen unsere Mails so sicher (so vor Datenverlust geschützt), wie auf den IMAP-Servern (bzw. Storagesystemen) seriöser Provider! Den riesigen Aufwand mit mehreren Rechenzentren, unterbrechungsfreier Stromversorgung, automatischer Datensicherung, Brand- Einbruchs- und Zugriffsschutz usw. kann kein KMU und schon gar nicht ein privater Nutzer stemmen. (Was nutzt dir die USB-HD oder das NAS oder gar nur die zweite Partition einer in Betrieb befindlichen HD, wenn der Blitz einschlägt oder die die Bude abbrennt oder absäuft?)


    Und wer (wie ich!) noch sicherer gehen will, der nutzt (selbstverständlich!) IMAP und speichert (vollautomatisch durch entsprechende Filter) alle aufhebenswerten Mails in einer durchdachten Ordnerhirarchie sowohl auf den IMAP-Servern seiner Provider und zusätzlich noch in den "Lokalen Ordnern". (hier zum Nachlesen in einem älteren Beitrag: Re: [imap+lokal] Suche ideales System für Archivierung)
    Einmal gründlich nachdenken, 1 Stunde für die Einrichtung und dann ist es ein Selbstläufer.



    MfG Peter

    Thunderbird 45.8.x, Lightning 4.7.x, openSUSE Tumbleweed, 64bit
    S/MIME, denn ich will bestimmen, wer meine Mails lesen kann.
    Nebenbei: die Benutzung der (erweiterten) Suche, und von Hilfe & Lexikon ist völlig kostenlos - und keinesfalls umsonst!
    Und: Ich mag kein ToFu und kein HTML in E-Mails!

  • Festgefasste Meinungen sind eben oftmals sehr tief eingebrannt ... .

    Es hat ganz den Anschein. Mich ignoriert er/sie ja sogar schon. Dabei hatte ich freundlich als erste auf seine/ihre Frage geantwortet. Die Antwort scheint kein Gefallen zu haben. :mrgreen:
    Bleibt zu hoffen, dass andere Leser offener sind und ihr eigenes Fazit ziehen.

  • Hallo,


    Offensichtlich wird die Option "... gibt es bei modernen Mailclients die von dir erwähnte Option, bei der
    der so gewollte und vorgesehene (!) DELE-Befehl unterdrückt wird
    ." von den Entwicklern und Maintainern von Thunderbird nicht so verstanden, wie ursprünglich in den Spezifikationen von POP3 einmal festgelegt.
    Auch halten sich die Provider - wie durch die tägliche Praxis belegt - heutzutage nicht mehr an diese veraltete Festlegung aus einer Zeit, wo der e-Mail-Server generell nur als temporärer Zwischenspeicher für e-Mails auf dem Weg vom Sender zum Empfänger fungierte.


    Wegen des inzwischen umfänglich sehr großen Speichervolumens auf den Servern der Provider würde eine solche veraltete Festlegung auch keinen praktischen Sinn mehr ergeben.
    Diese alte Festlegung kann stillschweigend als überholt und ungültig abgelegt werden.



    Mit IMAP wird das Hosting der e-Mails auf den Servern der Provider für jedermann unterstützt. POP3 erfährt nun eine dem angepaßte Funktionsweise, was in Thunderbird z.B. unmißverständlich implementiert ist.


    Ich meine, Deine Bedenken treffen nicht mehr zu.


    Mir erschließt sich auch nicht, warum und weshalb die POP3-Nutzung - wie von mir beschrieben - eine "verbogene POP3-Nutzung" sein soll.
    Thunderbird bietet das an mit der Einstellung: "Nachrichten auf dem Server belassen" und damit ist es für mich auch legitim. Diese Option gibt es bei Thunderbird nach meiner Erinnerung schon länger und daher auch nicht grundlos.
    Verstärkt wird das alles noch durch die weitere Option: "Nachrichten vom Server löschen, wenn sie aus dem Posteingang gelöscht werden".
    Also alles eine runde Sache mit POP3.


    Gruß
    Ch. Hanisch

  • OK, ich gebe es, was dich betrifft, auf.

    Ich ebenfalls. Ich möchte für spätere Leser dieses Fadens aber noch einmal die technischen Punkte zusammenfassen. Vielleicht kann ich damit jemanden vor Mailverlust bewahren.

    • POP kann kein echter Ersatz für IMAP sein. POP ist nicht für den gleichzeitigen Zugriff mehrerer Geräte gedacht.
    • Das Liegenlassen der Mails im Posteingang mag bei allen Providern funktionieren. Es ist aber keine zugesagte Eigenschaft. Der Provider könnte sie jederzeit löschen, wenn sie zuvor bereits abgerufen wurden.
    • Das Löschen nach dem Abruf ist die Standardeinstellung aller mir bekannten Mailprogramme. Das oben vorgestellte Konstrukt ist deshalb fehleranfällig. Nimmt man ein zusätzliches oder neues Gerät in Betrieb (Smartphone) oder richtet man das Konto im TB neu ein, dann kann es leicht passieren, dass die E-Mails abgerufen und danach vom Server gelöscht werden.
    • POP erlaubt keine eigene Ordnerstruktur auf dem Server. Die hier von Hanisch empfohlene Methode führt damit zwangsläufig zu einem großen Posteingang und Gesendet-Ordner, sowohl auf dem Server als auch lokal auf der Festplatte.
    • Im Thunderbird kann ein großer lokaler Ordner bereits bei Größen um 1 GB zu Problemen bis hin zum Verlust der E-Mails führen. Dies gilt insbesondere für den Posteingang und Gesendet-Ordner, weil diese Ordner häufig Änderungen erfahren.
    • Es gibt eine harte Obergrenze von 4GB für einen lokalen Ordner im TB. Danach kommt es zwangsläufig zum Datenverlust.
    • Wer beim Provider eine große Quota hat, verschenkt ggf. Speicherplatz.
    • Die Quota und Aufbewahrungszeiten gelten auch für POP-Konten.

    Dem gegenüber sollte man sich fragen, welchen Vorteil die von Hanisch empfohlene Methode bieten sollte, die diese Nachteile aufwiegen würden.

  • Hallo Hanisch,


    ich respektiere deinen Fleiß, finde aber deine Schlussfolgerungen und Ratschläge unsinnig bis gefährlich.


    Einzig sinnvoll ist es doch zweifelsfrei, bei jedem Provider gezielt nachzusehen, ob automatische Löschfristen eingestellt und aktiv sind - und diese Voreinstellung ggf. zu ändern oder zu deaktivieren.


    Deine beharrliche Empfehlung des Wechsels zu POP ist eine "sehr suboptimale" Umgehung einer eher geringen Unzulänglichkeit und eigentlich sogar das Gegenteil einer sinnvollen und "nachhaltigen" Lösung.


    Für dich selber mag POP der beste Weg sein, aber es ist definitiv keine Lösung für alle, wie du das implizit darstellst. Warum du aber pauschal zu einer schlechteren Bastellösung rätst statt zu einer vernünftigen, darüber will ich nicht einmal spekulieren.


    MfG
    Drachen

  • Diese alte Festlegung kann stillschweigend als überholt und ungültig abgelegt werden.


    Hallo :)


    extra für Dich zitiere ich noch einmal den Wortlaut des aktuellen und gültigen RfC:


    Quote from RfC

    POP3 is not intended to provide extensive manipulation operations of mail on the server; normally, mail is downloaded and then deleted. A more advanced (and complex) protocol, IMAP4, is discussed in [RFC1730].


    Du darfst gerne beantragen, dass der RfC geändert wird.


    HTH
    Gruß Ingo

  • Hallo,
    "Deine beharrliche Empfehlung des Wechsels zu POP ist eine "sehr
    suboptimale" Umgehung einer eher geringen Unzulänglichkeit und
    eigentlich sogar das Gegenteil einer sinnvollen und "nachhaltigen"
    Lösung.
    Für dich selber mag POP der beste Weg sein, aber es ist definitiv keine
    Lösung für alle, wie du das implizit darstellst. Warum du aber pauschal
    zu einer schlechteren Bastellösung rätst statt zu einer vernünftigen,
    darüber will ich nicht einmal spekulieren." (Zitat)




    Da habt Ihr mich aber mißverstanden, ich empfehle nicht POP3 generell als Ersatz für IMAP, sondern nur als eine mögliche Methode, damit das automatische periodische Löschen von e-Mails auf den Servern des Providers zu keinem Datenverlust für den Nutzer führt.


    Ansonsten empfehle ich natürlich das modernere IMAP, wenn ein Löschen von e-Mails auf den Servern des Providers mit der Option "nie" voreingestellt ist.
    Datensicherungsstrategien z.B. über einen Ordner "ARCHIV" in "Lokale Ordner" mit geeigneten Filtern sind ja hier schon ausführlich beschrieben worden.


    Nebenbei für diesen aufschlußreichen Thread hier noch einige Bemerkungen:


    1) Als in den 90iger Jahren die Sache mit e-Mail (POP) anfing war die e-Mail-Adresse unlösbar an die Anschlußkennung des betreffenden Festnetzanschlusses gebunden als Synonym desselbe.
    Wenn man da von einem anderen Festnetzanschluß eine e-Mail versandt hat, ging die immer mit der e-Mail-Adresse als Absender des dortigen Nutzers raus.
    2) Als dann diese feste Bindung von e-Mail-Adresse und Anschlußkennung aufgehoben wurde, war das Abholen von e-Mails bei gleichzeitiger Löschung der e-Mails auf dem Server kontraproduktiv geworden.


    Daher wurde die Option "Nachrichten auf dem Server belassen" als Standard eingeführt.


    POP unterstützt sowieso nur den "Posteingang", alle weiteren Ordner liegen lokal auf dem jeweiligen Rechner.
    Wer also lieber alles auf seinem Rechner managen will, der verwendet POP3. Die einzige Schnittstelle zum Server des Providers ist dann der "Posteingang".


    Susanne schreibt
    "...POP ist nicht für den gleichzeitigen Zugriff mehrerer Geräte gedacht."


    Das war einmal, siehe Pkt.1).


    und
    "...Das Löschen nach dem Abruf ist die Standardeinstellung aller mir bekannten Mailprogramme."
    bezüglich TB totalen Quatsch.


    Wie es heute aussieht, wenn man ein POP3-Konto in TB neu eröffnet, zeigt Anhang_1: "POP3-Konto-anlegen.png"
    Natürlich ist POP3 mit den Standardeinstellungen heute für den gleichzeitigen Zugriff mehrerer Geräte nutzbar.
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Wie man nach der POP3-Methode seine e-Mails auf den lokalen Rechnern managen kann zeigt folgendes Vorgehen.


    a) Empfangen und Senden vom POP3-Konto aus.


    b) Ausgehende Nachrichten werden unter dem Ordner "Gesendet" im POP3-Konto oder in "Lokale Ordner" gespeichert.
    Option in TB für das POP3-Konto:
    Bearbeiten -> Konten-Einstellungen-> Kopien & Ordner -> Anderer Ordner: Gesendet in ch-hanisch@t-online.de
    oder auch: Bearbeiten -> Konten-Einstellungen-> Kopien & Ordner -> Ordner "Gesendet" in : Lokale Ordner


    c1) Mit dem Filter "Kopie an mich" siehe Anhang "Kopie-an-mich.png" werden ausgehende e-Mails nochmals an meine eigene e-Mail Adresse versandt.
    c2)Oder aber Option in TB für das POP3-Konto:
    Bearbeiten -> Konten-Einstellungen-> Kopien & Ordner -> Haken rein bei Kopie (CC) an: ch-hanisch@t-online.de


    d) Mit dem Filter "Kopie an mich nach "Gesendet"" siehe Anhang " Kopie-an-mich-nach-"Gesendet".png" werden dann beim e-Mail Abruf vom Server diese e-Mails automatisch in den Ordner "Gesendet" in "Lokale Ordner" verschoben.


    Damit stehen dann auch auf allen Rechnern im Ordner "Gesendet" in "Lokale Ordner" alle von jedem beliebigen Rechner versandten e-Mails zur Verfügung.
    Im Ordner "Posteingang" sind wiederum alle an mich gerichteten e-Mails verfügbar. Allerdings werden die verschobenen e-Mails nicht mit vom Server gelöscht.
    Das erledigt sowieso nach dieser Methode ein automatisches periodisches Löschen von e-Mails auf dem Server. Man muß nur innerhalb dieser Periode auf allen seinen Rechnern einen e-Mail Abruf starten.



    Gruß
    Ch. Hanisch